Die Bundesregierung hat umfangreiche Entlastungspakete geschnürt. Das Ziel: Bürgerinnen und Bürger sollen in dieser Zeit unterstützt, Energiekosten gedämpft und Arbeitsplätze gesichert werden.
Worum geht es?
Von der Dezember-Soforthilfe profitieren Haushalte, die Gas oder Fernwärme nutzen. Diese werden für den Dezember 2022 in großen Teilen vom Staat übernommen.
Wichtig ist: Sie müssen nichts tun.
Sie müssen die Soforthilfe nicht selbst beantragen. So kommt die Hilfe zu Ihnen:
Wer eine Ölheizung hat oder mit Holzpellets heizt, wird keine Erstattung erhalten. Die Dezemberhilfe gilt nicht für diese Heizungsarten. Unterstützungen im Sinne einer Härtefallregelung werden in Aussicht gestellt.
Dieses Verfahren ist gesetzlich vorgeschrieben.
Auch wichtig: Die Dezemberhilfe deckt die Mehrkosten nicht ab. Energie- und Geldsparen bleibt weiterhin wichtig!
2023 sollen Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen mit Preisbremsen für Gas und Strom spürbar von den stark gestiegenen Kosten entlastet werden, indem sie eine Basisversorgung zu günstigeren Preisen nutzen können. Die Gas- und Strompreisbremse soll Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Industrie und Mittelstand helfen die Energiekrise durchzustehen. Das Ziel: Energiekosten bezahlbar halten und zugleich eine sichere Versorgung mit Gas gewährleisten.
Gaspreisbremse
Die Entlastung bei der Wärmeversorgung bestimmt ein Kontingent des Erdgas- und Fernwärmeverbrauchs zu einem vergünstigten Preis. Kleine und mittlere Letztverbraucher mit Standardlastprofil oder Kunden, insbesondere Bürger*innen sowie kleine und mittlere Unternehmen, sollen von ihren Energielieferanten 80 Prozent ihres Erdgasverbrauchs zu 12 Cent je Kilowattstunde beziehungsweise 80 Prozent ihres Fernwärmeverbrauchs zu 9,5 Cent je Kilowattstunde erhalten. Für den restlichen Verbrauch greift der normale Marktpreis.
Strompreisbremse
Für die Entlastung bei dem Strompreis werden die Verbraucher durch ein Basispreiskontingent bei ihrem Stromverbrauch entlastet, indem jede Stromentnahmestelle eine bestimmte Strommenge zu einem vergünstigten Preis erhält. Haushalte und Kleingewerbe (Entnahmestellen mit einem Verbrauch von bis zu 30.000 Kilowattstunden – kWh) erhalten ein auf 40 Cent/kWh (inklusive Netzentgelten, Steuern, Abgaben und Umlagen) gedeckeltes Kontingent in Höhe von 80 Prozent ihres historischen Netzbezuges. Entnahmestellen mit mehr als 30.000 kWh Jahresverbrauch, also insbesondere mittlere und große Unternehmen, erhalten ein auf 13 Cent/kWh (zuzüglich Netzentgelte, Steuern, Abgaben und Umlagen) gedeckeltes Kontingent in Höhe von 70 Prozent ihres historischen Netzbezuges. Um den Elektrizitätsversorgungsunternehmen ausreichend Zeit für die Implementierung der Strompreisbremse zu geben, erfolge die Auszahlung der Entlastungsbeträge für Januar und Februar 2023 im März 2023.
Foto: Bundesregierung
Die aktuelle Situation stellt jeden von uns vor ernste Herausforderungen.
Angesichts steigender Strom- und Heizkosten ist es wichtig, so früh wie möglich aktiv zu werden. Konkret bedeutet dies: Energie sparen, Vorsorge treffen und rechtzeitig Hilfe in Anspruch nehmen.
Wichtig ist zunächst, mit Hilfe der Anpassungen der monatlichen Abschlagszahlungen für die spätere Abrechnung vorzusorgen. Sollte dann später trotzdem eine hohe Nachzahlung anstehen, die Sie nicht auf einmal zahlen können, sprechen Sie uns frühzeitig an. Gemeinsam finden wir eine Lösung und bieten in Einzelfällen z. B. auch eine angemessene Ratenzahlung.
Bei der gwg finden auch Transferleistungsempfänger (Hartz IV, Sozialhilfe, Asylbewerber) ein gemütliches Zuhause. Der enorme Preisanstieg bei den Heizkosten wird grundsätzlich von den Behörden übernommen. Voraussetzung hierfür ist aber, dass der Verbrauch „angemessen“ bleibt. Das Jobcenter oder Sozialamt überprüft dies anhand von Durchschnittswerten der jeweiligen Haushaltsgröße.
Unterstützung erhalten allerdings nicht nur Empfänger von Transferleistungen – auch Arbeitnehmer:innen mit geringem Einkommen und Rentner:innen können Hilfe beanspruchen. Hohe Heizkostenabrechnungen werden unter Umständen vom Jobcenter oder Sozialamt übernommen. Hierfür muss die Rechnung allerdings zwingend im Monat der Fälligkeit vorgelegt werden. Für Rentner:innen ist das Sozialamt zuständig, für alle anderen i. d. R. das Jobcenter.
Die aktuelle Lage rund um die Energiekrise bringt Unsicherheiten, Ängste und offene Fragen mit sich. Wir lassen unsere Mieter:innen damit nicht allein. Unter dem Motto "Gemeinsam die Energiekrise meistern" haben unsere Expertinnen und Experten eine Taskforce gegeründet. Regelmäßig finden in unseren Quartieren Informationsveranstaltungen statt, wo wir gemeinsam mit unserem Partner der WSW die Hintergründe der aktuellen Situation erklären und Möglichkeiten zum Energiesparen aufzeigen - oder einfach nur ein offenes Ohr haben. Außerdem informieren wir unsere Mieter:innen über bereits umgesetzte Maßnahmen, zum Beispiel die Optimierung der Heizungsanlagen. Darüber hinaus können sich unsere Mieter:innen jederzeit persönlich vor Ort, telefonisch oder per E-Mail an uns wenden.
Auch der Caritasverband Solingen/Wuppertal ist ein fester Bestandteil der Energieberatung. Wir empfehlen unseren Mieter:innen das kostenlose Angebot des Caritasverbandes wahrzunehmen und den sogenannten Stromspar-Check zu machen.
Ziel der Taskforce ist es, Mieterinnen und Mieter über die aktuelle Lage aufzuklären und nach weiteren technischen Möglichkeiten zum Energiesparen zu suchen. Genauso wichtig ist es, über die Energieeinsparmöglichkeiten durch Nutzerverhalten zu informieren und zu motivieren.
Wir sind für Sie da – melden Sie sich!
Weitere Informationen zum Energiesparen bietet auch die Kampagne des Bundesministerium für Wirtschaft und Umweltschutz „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“ unter https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Navigation/DE/Home/home.html
Der Gaspreis zieht auch die Strompreise nach oben, die Stromrechnung wird aber nicht von den Behörden übernommen. Hier heißt es also umso mehr: sparen – sparen – sparen!
Wertvolle Tipps liefert hier der kostenlose Stromspar-Check des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen. Die Stromspar-Helfer, deren Einsatzzentrale sich in der Hünefeldstraße 84 befindet, bieten Haushalten einen kostenlosen Service an, die Arbeitslosengeld II oder andere Transferleistungen beziehen.
Wie das funktioniert? Ganz einfach: Die Stromsparhelfer kommen in der Regel zweimal in die Haushalte. Beim ersten Besuch machen sie eine Bestandsaufnahme. Welche Elektrogeräte mit welchem Verbrauch sind vorhanden, wie hoch sind die Nebenkosten? Geholfen wird dann sofort, denn die Caritas-Mitarbeiter:innen bringen Energiesparlampen, schaltbare Steckdosenleisten und Strahlregler für Wasserhähne mit. Diese Sparartikel werden den Haushalten kostenlos überlassen und auf Wunsch gleich installiert. Bis zum zweiten Besuch erstellen die Fachleute dann eine Übersicht über den weiteren Sparfahrplan und das Einsparpotenzial, das nicht selten bei 200 Euro im Jahr liegt.
Noch einmal tüchtig sparen können die Haushalte, wenn sie einen alten, energiefressenden Kühlschrank gegen ein besonders sparsames Modell austauschen. Hier sind unter bestimmten Voraussetzungen erhebliche Bezuschussungen bei der Neuanschaffung möglich.
Wir müssen Energie sparen – und das ausgerechnet im Winter. Also wie gelingt uns das und wie können wir trotzdem unser Zuhause so warm wie möglich halten? Hier sind ein paar Tipps, was wir alle im Kleinen tun können.
Wie bekomme ich 1°C weniger: bei Regelventilen den Regler um einen der Striche, die sich zwischen den Zahlen befinden, runter drehen: Der Unterschied beträgt etwa ein Grad. 6% weniger Gasverbrauch kann ca. 150€ pro Jahr bedeuten*.
Zusätzlich ist auch das richtige Lüften von großer Bedeutung – das heißt: mit weit geöffneten Fenstern und abgedrehter Heizung, und das mehrfach pro Tag für vier bis sieben Minuten. Vermeiden Sie dagegen unbedingt eine Dauerkippstellung.
*Bei einem Durchschnittsverbrauch ohne Warmwasser in einer 80qm Wohnung mit deutschen Durchschnittsgaspreisen 2022
Auch bei der Warmwasseraufbereitung kann man ohne Komfortverlust einfach kosten sparen. Das bietet Potenzial, um Energie einzusparen. Grundsätzlich gilt: Lieber duschen als baden – so lässt sich durchschnittlich mehr als die Hälfte des Energie- und Wasserbedarfs einsparen. Zudem helfen auch wassersparende Duschköpfe und Armaturen. So lässt sich der Verbrauch noch mal um bis zu 50 Prozent reduzieren. Tipp: Achten Sie beim Kauf auf den Wasserdurchfluss (Schüttmenge) – dieser sollte weniger als 9 l/min betragen.
Wer beim Kochen den Deckel drauf lässt, reduziert den Stromverbrauch um circa zwei Drittel. Bei Elektroherden kann darüber hinaus auch die Restwärme genutzt werden, sodass der Herd früher ausgeschaltet werden kann. Und auch der Backofen bietet mit der Umluftfunktion die Möglichkeit, ungefähr 15 Prozent Energie einzusparen. Ohne Vorheizen können Sie sogar weitere bis zu acht Prozent Strom sparen. Zum schnellen Erhitzen von Wasser sind elektrisch betriebene Wasserkocher die beste Lösung – der Stromverbrauch ist gegenüber Herden weitaus geringer.
Sparen Sie bei neuen Geräten nicht am falschen Ende. Ein vermeintliches Schnäppchen kann sich schnell als Kostenfalle entpuppen. Alte Kühlgeräte, Fernseher oder Computer verbrauchen besonders viel Strom. Bei Neugeräten empfiehlt sich außerdem immer ein Blick auf die EU-Energielabel, um die Produkte vor dem Kauf zu vergleichen.
Versuchen Sie, den Wärmeverlust so weit wie möglich zu reduzieren. Das heißt: Halten Sie nachts die Rollläden geschlossen.
In Zeiten steigender Energiekosten liegen alternative Heizmöglichkeiten voll im Trend. Doch manche vermeintlich kostengünstige „Lösungen“ sind im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich.
Teelichtöfen – vom Wärmestau zum Wohnungsbrand: Unter den Tontöpfen von Teelichtöfen kommt es schnell zum Wärmestau. Dieser kann einen Wachsbrand auslösen, der eine Verpuffung und im schlimmsten Fall einen Wohnungsbrand zur Folge haben kann.
Teelichter – kleine Flamme, große Gefahr: Wer Teelichter ohne Glas oder dazugehörige Halterung aufstellt, erhöht das Risiko einen Brand auszulösen. Die kleinen Kerzen entwickeln in ihrer Aluschale eine große Hitze – leicht brennbare Oberflächen können sich so entzünden.
Camping Gasöfen – Achtung, Lebensgefahr: Man schläft ein und stirbt – das sind die Folgen einer Kohlenmonoxid - Vergiftung. Dieses geruchlose Gas entsteht unter anderem beim Einsatz von Camping Gasöfen. In geschlossenen Räumen ist das lebensgefährlich.
Achtung, hier ist Wasser als Löschmittel ungeeignet: Bei Wachs-, Fett-, Elektro- und Metallbränden. Nutzen Sie stattdessen den geeigneten Feuerlöscher (beachten Sie die Brandklassen) oder eine Löschdecke. Informieren Sie im Notfall die Feuerwehr 112.