Unternehmensbericht 22/23

22 23 VOM GESETZ ZUM GESELLSCHAFTSZIEL Wie kann der Weg der Wohnungswirtschaft hin zur Energiewende aussehen? „Es ist ein Balance-Akt. Auf der einen Seite haben wir nicht den Luxus, noch lange zu überlegen und abzuwägen. Wir müssen vorankommen und einiges aufholen. Auf der anderen Seite darf man aber auch nicht in Hektik verfallen und den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Wir müssen vieles ausprobieren, offen bleiben, neue Modelle und Kooperationen entwickeln und auch bereit sein, pragmatische Entscheidungen zu treffen. Die Bestandserneuerung kann ein wichtiger Teil der Energiewende sein. Was es braucht, ist vor allem schlagkräftige Förderung. Nur dadurch kann bezahlbares Wohnen in Zukunft sichergestellt werden.“ Worin sehen Sie die Gründe dafür, dass Deutschland bei der Energiewende hinterherzuhinken scheint? „Deutschland hat sich in den letzten 30 Jahren auf seinem Wohlstand ausgeruht und dadurch einige Züge Richtung Zukunft verpasst. Die Solarindustrie zerschlagen, Kohle subventioniert, Wohlstandgeschenke vergeben – das Geld wurde vor allem konsumtiv ausgegeben. Andere Länder, wie beispielsweise Norwegen, haben da klüger, nämlich investiv agiert und stehen bei der Energiewende jetzt weit vorn. Da sind wir momentan abgehängt. Aber ich sage auch: Es ist seit einiger Zeit eine große Bereitschaft in Politik und Wirtschaft zu erkennen, die Dinge zu ändern und energisch voranzutreiben.“ Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung der gwg ein? „Es ist ja ganz klar: Die Bäume werden auch für unser Unternehmen nicht in den Himmel wachsen. Aber es wird weiterhin Bäume geben. Wir sind da sehr entschlossen. Beim Pflanzen muss die Politik mit klugen Entscheidungen helfen – und beim Gießen mit überlegter Förderung.“ Wolfgang Renner, Prokurist und Ressortleiter Portfoliomanagement und Finanzierung Fragen an Wolfgang Renner.

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