Unternehmensbericht 21/22

39 Holz als Baustoff. Beim Solar Decathlon fiel es sofort auf – alle Gebäude waren aus Holz gebaut. Der Vorteil: Holz wächst nach und zieht dabei CO2 aus der Atmosphäre. Es bietet ein gutes Wohnklima und lässt sich am Ende der Lebenszeit eines Gebäudes gut als Werkstoff recyceln. „Beim Bauen müssen wir ja immer den ganzen Lebenszyklus des Gebäudes betrachten“, betont Ina Twardowski, Referentin für Klima- und Umweltmanagement bei der gwg. Deshalb dürften die sogenannten „grauen Emissionen“ nicht vergessen werden, die durch Herstellung, Transport, Verarbeitung und Entsorgung von Baustoffen entstehen. Wenn der gesamte Gebäudebestand der gwg bis 2045 klimaneutral werden soll, ist Holz als Baustoff ein wichtiger Faktor. Denn Holz speichert Kohlendioxid und braucht kaum Energie für die Herstellung. Ein weiterer Pluspunkt: Holz ist leichter als Beton. Das spielt insbesondere bei der Gebäudeaufstockung eine große Rolle. Denn viele Gebäude können nur einen Holzaufbau tragen, kein zusätzliches SteinStockwerk. Deshalb plant die gwg auch bei ihren Aufstockungen von Immobilien mit Holz, meist in Verbindung mit umweltfreundlichen Dämmstoffen. Allerdings steht der Baustoff Holz auch nicht in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Die Nachfrage steigt immer stärker, wichtige Produzenten wie die Ukraine und Russland fallen derzeit als Lieferanten aus. Immer mehr Architekten schätzen die guten Eigenschaften von Holz. Es dämmt deutlich besser als Stein und hilft dadurch bei der Energieoptimierung einer Immobilie. Gleichzeitig schafft Holz eine schöne Wohnatmosphäre, schluckt Schall und reguliert die Feuchtigkeit der Raumluft. Dass Gebäude aus Holz ebenso stabil halten wie Steinbauten, zeigen historische Bauwerke, die teilweise im 14. oder 15. Jahrhundert gebaut wurden und heute immer noch stehen. Zudem können aus Holz gut Ständerbauwerke errichtet werden – dabei werden einzelne Komponenten in der Werkstatt vorgefertigt und diese vor Ort dann nur noch zusammengesetzt wie aus dem Baukasten. Soll ein Gebäude abgerissen werden, können die Teile auf die gleiche Art wieder auseinandergenommen und recycelt werden. Ina Twardowski Referentin Klima- und Umweltmanagement bei der gwg. 7

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