Unternehmensbericht 21/22

19 10 Disziplinen 1. Architektur 2. Gebäudetechnik & Bauphysik 3. Energieperformance 4. Realisierbarkeit & Sozialökonomischer Kontext 5. Kommunikation & Bildung 6. Nachhaltigkeit 7. Komfort 8. Funktion 9. Urbane Mobilität 10. Innovation AUFSTOCKEN, LÜCKEN SCHLIESSEN. Für ihre Objekte hatten die Studierenden-Teams die Wahl zwischen drei Aufgaben: ein bestehendes Gebäude aufstocken, eine Baulücke schließen oder ein Gebäude erweitern. Herausgekommen sind spannende Lösungen für alltägliche Probleme in Städten. Das Besondere an den Entwürfen: Alle Gebäude sind so konzipiert, dass sie sich am Ende ihrer Lebenszeit einfach in Einzelteile zerlegen lassen. Verwendet werden nachhaltige Materialien – etwa Seetang zur Wärmeisolierung, geschmolzene Joghurtbecher als Küchenoberfläche, Kacheln aus zerstoßenem Kachelbruch oder zusammengestückelte Holzreste als Fassade. Die Häuser versorgen sich selbst mit Energie – über Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen. Ausgeklügelte Lüftungssysteme halten die Wohnräume auch bei großer Hitze angenehm kühl. Hinzu kommt eine variable Wohnraumgestaltung mit flexibel einsetzbaren Möbeln. FASZINIERENDE LÖSUNGEN DER SIEGER. Gewonnen hat das Team RoofKIT vom Karlsruher Institut für Technologie. Bewertet wurden dabei zehn Disziplinen (daher der Name Decathlon). Eine Jury aus 18 Fachleuten begutachtete die Bauwerke, maß tagelang Energieverbrauch und Raumwerte, beobachtete die Teams bei ihrer Kommunikation, prüfte das Mobilitätskonzept. Das Team RoofKIT überzeugte mit viel Innovation, Nachhaltigkeit und hoher Qualität in allen erforderlichen Disziplinen. Die Teams VIRTUe aus Eindhoven/Niederlande, SUM aus Delft/Niederlande und AuRA aus Grenoble/Frankreich folgten in geringem Abstand. Den Team’s Choice Award bekam das Team der Technischen Hochschule Chalmers in Schweden: Es durfte an der offiziellen Preisvergabe nicht teilnehmen, weil das Haus nicht rechtzeitig fertig wurde. Dabei hatten die schwedischen Studierenden eine ganz besondere Bauweise ausprobiert: Ihr Haus sollte auf Zellulosebasis aus dem 3D-Drucker kommen. Weitere Sonderpreise gab es für verschiedene Einzelaspekte, etwa das Raumklima oder die Beleuchtung. Architekten und Bauingenieure aus ganz Europa besuchten den Solar Decathlon, um sich von den Ideen des Nachwuchses inspirieren zu lassen. Und insgesamt rund 1500 Studierende sammelten während der dreijährigen Planungs- und Realisierungszeit des Wettbewerbs wertvolle Erfahrungen, die sie dann bei der Planung tatsächlicher Bauwerke einbringen können. 7

RkJQdWJsaXNoZXIy NjAxNTI=