22 | GANZ PERSÖNLICH WIR ARBEITEN FÜR DIE MIETER:INNEN. In Sulayman Ceesays Heimat Gambia gibt es ein Sprichwort: „Die Seife nützt sich selbst nichts.“ Ein geflügeltes Wort, bei dem es darum geht, wie wir als Menschen miteinander umgehen. Es geht darum, einander zu helfen, füreinander da zu sein und immer das Beste von sich selbst zu geben. Mit weniger gibt sich der Objektbetreuer auch nicht zufrieden – weder im Umgang mit den Mieter:innen noch in seiner Rolle als gwg Mitarbeiter. Sulayman Ceesay ist stets mit einhundert Prozent bei der Sache. Und das immer mit einem Lächeln im Gesicht. „Der Tag ist zu kurz, um schlecht gelaunt zu sein“, sagt er nur dazu. Genau diese Einstellung ist es, die ihn so sympathisch macht und die ihm die Kraft gibt, die es braucht, um auch herausfordernde Situationen souverän zu lösen. Und davon gibt es einige. Denn in seiner Rolle als Objektbetreuer erreichen ihn die Anliegen der Mieter:innen oft als Ersten. Dabei gilt es, einen klaren Kopf zu behalten, zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu finden – Fähigkeiten, die er sich schon sehr früh in seinem Leben angeeignet hat. WIE ALLES BEGANN. Gambia: ein Land an der Westküste Afrikas, das zu den kleinsten und ärmsten Ländern des Kontinents zählt. Hier wuchs Sulayman Ceesay gemeinsam mit seinen vier jüngeren Brüdern unter schwierigen Verhältnissen auf. Seine Mutter verstarb früh. Und so musste er schon in jungen Jahren viel Verantwortung übernehmen. In dieser Zeit entwickelte er den Wunsch, seinen Vater zu unterstützen. Er verließ die Schule und begann eine Lehre als Kfz-Mechaniker – eine Ausbildung, die keinen Schulabschluss erforderte. „Es war Learning by Doing. Von morgens bis abends, sieben Tage die Woche, 30 Tage im Monat. So habe ich gelernt, gelernt und gelernt“, erinnert er sich. Nach dem Ende seiner Ausbildung erhielt er von seinem Vater und seinem Chef die Erlaubnis, selbst eine Kfz-Werkstatt zu eröffnen. Und das tat er dann auch. Mit 15 gründete er seine eigene Firma, holte seine Brüder dazu und machte seine Werkstatt zu einer der besten in ganz Gambia, bekannt über die Landesgrenzen hinaus. So lief es elf Jahre lang, bis Sulayman Ceesay das Geschäft an seine Brüder übergab und selbst als Fahrer eines Touristentaxis arbeitete, wo er schließlich seine deutsche Frau kennenlernte. GOLF, MEHR ALS NUR EIN HOBBY. Angekommen in Deutschland, begann Sulayman Ceesay zunächst damit, die neue Sprache zu lernen. Durch einen Bekannten fand er schließlich eine Stelle als Hausmeister auf einem Golfplatz in Dortmund. Bälle einsammeln, Reparaturen durchführen, Dinge einkaufen. All das kein Problem. Doch es gab eine Sache, die er nicht konnte: Golf spielen. Und das musste er ändern – Auftrag vom Chef. „Golf habe ich zu diesem Zeitpunkt gehasst“, erinnert sich Sulayman. „Zu Hause in Gambia gab es einen Golfplatz hinter meiner Arbeit, und dort gingen regelmäßig irgendwelche Glasscheiben zu Bruch.“ Doch es nützte nichts: Er stellte sich auch dieser neuen Herausforderung, machte seine Platzreife und nahm an seinem ersten Turnier teil. Natürlich kam es, wie es kommen musste: Er gewann. Heute ist Sulayman Ceesay ein begeisterter Golfer und kann sich ein Leben „ohne“ gar nicht mehr vorstellen. Was ihn am Golfspiel besonders fasziniert, ist die Ruhe, die dieser Sport erfordert. Und genau darum geht es. Denn Ruhe ist für Sulayman Ceesay der Schlüssel zu einem glücklichen und erfüllten Leben: „Schlechte Dinge passieren – sei es Zufall oder Schicksal. Man muss die Ruhe bewahren und das Beste daraus machen.“ Voll fokussiert: Sulayman Ceesay beim Abschlag. Foto: Uwe Schinkel
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